Die erste Nacht war richtig erholsam! Gemeinsam mit knapp 800 Franzosen sind wir in Klassenzimmern einer großen Schule untergebracht. Ich mit 5 Emmanuel Priesterbrüdern...schnarch, schnarch...😂
Nach dem kleinen Frühstückssnack machten wir uns auf den Weg in einen nahegelegenen kleinen Park um dort auf Deutsch! einen Lobpreis zu machen. Dabei wurden wir mit der Einladung Gottes beschenkt, unsere Herzen in diesen Tagen in Lissabon bereit zumachen, für das, was ER uns schenken möchte und dass es eben an uns liegt, ob die ausgesäte Saat aufgeht und Frucht bringt.
Danach machten wir uns zum ersten Mal mit den öffentlichen Verkehrsmitteln Lissabons vertraut und liefen gleich Mal an den falschen Steig und verpassten eine Bahn. Aber alles halb so schlimm. Das ist einfach das Schöne in diesen Tagen, dass solche kleinen Dinge, über die man sich aufregen könnte, einfach mit viel Freude und Gelassenheit angenommen werden. Eine Haltung, die hoffentlich viele mit nach Hause nehmen für den Alltag. 😉
Angekommen in der Innenstadt, gingen wir dann direkt zum deutschen Pilgerzentrum, direkt neben der deutschen Botschaft. Dort freuten sich einige über kostenloses W-Lan und Eis und über viele andere deutsche Jugendlichen aus allen möglichen Ecken der Bundesrepublik.
Beim Mittagessen leisteten uns ein paar Hühner und Gockel Gesellschaft...für mich eine echte Freude, weil mir die eigenen 6 Hühner in diesem Tagen schon ein wenig abgehen 😃.
Gestärkt machte ich mich dann mit den ist Leuten auf zum "Ask the Bishop" (Frag den Bischof), einer Fragerunde zwischen Jugendlichen und Bischöfen. Heute waren dazu im Garten des Pilgerzentrums die beiden Weihbischöfe Dominik Schwaderlapp aus Köln und Thomas Maria Renz aus Rottenburg-Stuttgart zu Gast. Unter den vielen Fragen, die von den beiden sehr schön, verständlich und auch sehr persönlich beantwortet wurden, war für mich eine der schönsten, was sie den Jugendlichen hier beim WJT und generell für's Leben mitgeben möchten. Beide Bischöfe antworteten fast unisono:
Wir wünschen euch Jugendlichen die Erfahrung, dass Jesus euer Freund sein möchte und er sich für euch interessiert und Großes mit euch vorhat.
Die Jugendlichen waren sichtbar angetan von der sehr nahbaren Art der beiden Herren und eure freuten uns noch über Selfies mit ihnen
Nach einem Käffchen machten wir uns fast schon wie Maria eilig auf den Weg in die Stadt,b wo heute Herrscharen von Menschen ankamen und sich immer füllte. Heute stand am Abend nur noch der Eröffnungsgottesdienst im Stadtpark auf dem Programm. Aber im dort hinzukommen mussten wir so einige Hürden nehmen, denn die Straßen waren gut voll und es ging alles nur sehr langsam voran.
Park angekommen war die Freude dann umso größer. Hier muss ich natürlich sagen, dass es mit einem Priesterausweis generell immer sehr viel leichter ist durchzukommen. Auch die Zahl der Priester war heute nochmal deutlich höher. Und du durfte ich einige bekannte Priester aus der Heimat oder eben auch aus meiner Zeit in Paris begegnen. Unter anderem traf ich heute Pfarrer Franz Xaver Weber, mein ehemaliger Heimatpfarrer, der mich 2005 mit auf den WJT nach Köln nahm und der mitunter Teil an meiner Priesterberufung hat. Einfach ein Geschenk, Vorbilder und echte Hirten im Leben zu haben!
Der Messe vor beeindruckender Kulisse stand heute der Lissaboner Bischof und Kardinal Parolin vor. Hier ein kleiner Auszug aus seiner sehr schönen Predigt:
Hier können wir uns mit ganz einfachen Gesten begegnen. Maria ging eilig, aber ohne Angst. Eile ist die Freude, das zu teilen, was und erfüllt. Wir sollen den anderen das bringen, was uns geschenkt wurde...Wenn wir in der rechten Weise auf die anderen zugehen bringen wir einander den Segen. Achten wir in diesen Tagen darauf, wie wir einander begegnen. Ich wünsche euch eine tiefgründige Zeit und gesegnete Tage hier in Lissabon.
Ich fand es auch wieder einmal sehr berührend, so viele, vor allem junge Priester auf einem Haufen zu sehen! Was für ein Zeichen der Hoffnung und der Gegenwart Gottes unter uns, in Zeiten, wo in Deutschland darüber debattiert wird, ob es das Priestertum noch braucht. Wenn man die strahlenden Gesichter der Priester hier sieht kann ich nur sagen: ja die Welt braucht uns Priester je den mehr und ja, das Priestertum ist erfüllend und schön!
Nach der Messe ging's dann eilig zum Abendessen in unser von der Unterkunft aus nahegelegenes Einkaufszentrum, wo wir zu später Stunde noch was zwischen die Zähne bekamen. Die Eile hat sich auf jeden Fall gelohnt. Darum kann ich mit dem Bischof in der Predigt heute nur wiederholen: es gibt eine gute Eile!
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